Speziell für Erwachsene (Aligner)
Sanft, effektiv und schmerzfrei – das sind die drei großen Vorteile der hochinnovativen Aligner. Aufgrund ihrer dezenten Optik sind sie besonders bei Erwachsenen beliebt, eignen sich aber bedingt auch für Jugendliche. Seit 1997 hat sich die Invisalign®-Technologie etabliert und die dezenten Kunststoffschienen sind aus der digitalen Kieferorthopädie nicht mehr wegzudenken.
Ähnlich wie bei Tempo oder Tesafilm hat sich Invisalign® (aus dem engl. invisible = unsichtbar und align = ausrichten) als generischer Markenname verbreitet und steht für alle Arten von transparenten Zahnkorrekturschienen. Die 3D-konzipierten Aligner sorgen bei fast allen möglichen Zahnfehlstellungen ohne Metall und Draht für schnelle Ergebnisse.
Eine unauffällige Aligner-Behandlung ermöglicht es Ihnen, wie gewohnt ihrem Berufs- und Alltagsleben nachzugehen.
Die transparenten Aligner können geringfügige bis mittelschwere Zahnfehlstellungen sanft und schmerzfrei korrigieren. Je nach Komplexität der Zahnsituation dauert die Behandlung unterschiedlich lang. Ihre Zähne kommen sanft, aber kontinuierlich in Bewegung und die meisten Patienten spüren schon nach eine paar Tagen eine leichte Veränderung. Erste Ergebnisse werden normalerweise nach ein paar Wochen sichtbar.
Die Aligner-Behandlung erfordert regelmäßige Kontrolltermine, um den Fortschritt der Zahnkorrektur zu überwachen. Die mobile App My Invisalign™ ist dabei sehr hilfreich und unterstützt Sie bei der Einhaltung des empfohlenen Trage- und Wechselrhythmus. So können Sie jeden Schritt auf Ihrem Weg zu einem neuen Lächeln direkt verfolgen.
Leider wird vielen Zahnärzten von den Aligner-Herstellern suggeriert, dass die Behandlung auch ohne Vorkenntnisse durchführbar sei, weil die Planung von den Herstellern selbst übernommen würde. Für manche Zahnärzte mag es lukrativ sein, solche Behandlungen anzubieten, sie gehören aber in Expertenhand.
Aligner sind – wie alle anderen Zahnspangen auch – Werkzeuge, mit denen gezielte Zahnbewegungen ausgeführt werden können. Dies ist aber kein Selbstläufer! Sogar noch mehr als bei festen und herausnehmbaren Spangen bedarf es bei Alignern einer präzisen Planung, um die gewünschten Behandlungsziele zu erreichen und die zwangsläufig auftretenden unerwünschten Nebeneffekte so gering wie möglich zu halten. Diese Planung ist die Kernkompetenz des Kieferorthopäden und nur er hat die hierfür notwendige Expertise.
Es gibt auch rein gewerbliche Zahnschienen-Anbieter, die durch Lockangebote auffallen und einige mussten sich schon wegen irreführender Werbeaussagen gerichtlich verantworten. So zum Beispiel wurde behauptet, dass die Aligner-Behandlung immer eine Alternative zu einer klassischen Zahnspange sei und dass Zahnkorrekturschienen mit minimalem Druck und völlig schmerzfrei funktionieren würden. Von den anfänglich zahlreichen gewerblichen Aligner-Anbietern gibt es in Deutschland mittlerweile nur noch einen Einzigen. Näheres können Sie unter https://www.verbraucherzentrale.nrw nachlesen oder im Marktcheck-Bericht Aligner 2021 der Deutschen Verbraucherzentrale https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2021-08/2021-08-20-abschlussbericht-aligner-marktcheck-final.pdf
Oft wird nur anhand eines eingeschickten Selfies online beraten. Anschließend wird das Material zur Do-it-yourself-Abdrucknahme nach Hause geschickt oder in einem Zentrum wird ein Zahn-Scan durchgeführt. Die Planung der Schienen wird oft ohne Zahnarzt oder gar Kieferorthopäde von einem Techniker oder einem Software-Algorithmus gemacht. Die Schienen werden nach Hause geliefert, die Kunden tragen diese ohne ärztliche Aufsicht oder Kontrolle.
Wir raten dringend davon ab, solche unprofessionellen Behandlungen bei gewerblichen Anbietern durchführen zu lassen. Wir haben schon viele von missglückten Behandlungsversuchen Betroffene gesehen. Eine meistens notwendige Neuausrichtung ist zeit- und kostenaufwändig, und es sind häufig schon irreparable Schäden an Zähnen und Zahnhalteapparat entstanden.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir keine Retainer nach Behandlungen durch kommerzielle Anbieter einsetzen, da dies eine Übernahme Haftung bedeuten würde.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen Ihre Zähne korrigieren zu lassen, kommen Sie bitte gleich zu uns!
Die dezenten Aligner bieten schnelle Ergebnisse bei optimalem Tragekomfort und einfacher Pflege. Das Material ist ultradünn und formstabil zugleich, was für eine ästhetische Optik sorgt.
Da die aufeinander abgestimmten Aligner-Sets auf Basis hochpräziser 3D-Scans hergestellt werden, sind diese innovativen Zahnkorrekturschienen den klassischen Brackets in vielen Punkten überlegen. Die vorgefertigten Sets werden in Intervallen von 1 bis 2 Wochen gewechselt und müssen selten nachbearbeitet werden.
Es gibt viele weitere Gründe, warum die herausnehmbaren Aligner gerade für Erwachsene so attraktiv sind:
- Kaum sichtbare, optisch ansprechende Lösung
- Angenehmer zu tragen als feste Zahnspangen
- Keine Beeinträchtigung beim Essen und Sprechen
- Hohe Flexibilität in Beruf und Alltag sowie bei sportlichen Aktivitäten
- Keine erschwerte Zahn- und Mundhygiene
- Leicht zu pflegen mit speziellen Reinigungslösungen oder auch nur mit weicher Zahnbürste und Wasser; keine Verfärbungen oder Geruchsbildung, keine Vermehrung zahnschädigender Bakterien
- Weniger Notfalltermine, wenn sich ein Bracket löst oder ein Draht verbiegt.
- Schmerzfreie Bewegung der Zähne durch sanfte Druckausübung
- Kürzere Behandlungsdauer gegenüber fester Spange durch selektive und zielgerichtete Zahnbewegung
Nota bene: Im Einzelfall und bei komplexeren Fehlstellungen ist zu klären, ob nicht feste Apparaturen die kostengünstigere und patientengerechtere Lösung sind.
Feste Zahnspangen üben kontinuierliche Zug- und Druckkräfte aus und sind besser geeignet für bestimmte Zahnbewegungen (z. B. Aufrichtung gekippter Zähne oder Lückenschluss nach Zahnentfernung).
Wie bei allen anderen KFO-Behandlungsmethoden gibt es auch bei Zahnschienen einige Grundregeln zu beachten, die mitunter als Nachteile empfunden werden:
- Die Aligner-Therapie erfordert etwas mehr Disziplin als eine Behandlung mit festen Zahnspangen; denn um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, müssen die Schienen mindestens 22 Stunden pro Tag getragen werden.
- Durch Nikotin oder übermäßigen Kaffee- oder Teekonsum können unschöne Verfärbungen auftreten. Auch bei anderen Genussmitteln wie z.B. Gewürze, Fruchtsaft oder Rotwein empfiehlt es sich, die Schienen zuerst herauszunehmen. Deshalb empfehlen wir Trägern einer Zahnschiene, nur kaltes Wasser zu trinken, denn heiße Getränke können die Schienen verformen. Getränke die Säuren und Zucker enthalten (Säfte, Limonaden, Cola, Spezi etc.) können schnell zu Karies führen, da sie sich unter der Schiene ansammeln und die natürliche Selbstreinigung durch den Speichel bei Tragen der Schienen eingeschränkt ist.
- Für Restaurantbesuche oder anderen Situationen, bei denen Sie Ihre Schienen herausnehmen müssen, sollten Sie immer eine Schienendose dabeihaben, um Ihre Aligner oder Retainer gut geschützt aufzubewahren. Die Spangendose geben wir unseren Patienten beim Einsetzen der Aligner mit.
- Eine überdurchschnittliche Mundhygiene sowie die regelmäßige Reinigung der Aligner ist unerlässlich; andernfalls steigt das Karies-Risiko. Wählen Sie eine weiche Zahnbürste, damit Sie das feine Material nicht verkratzen.
- Zu Beginn der Behandlung neigen manche Patienten zu leichtem Lispeln, jedoch legt sich dies nach der Eingewöhnungsphase schnell wieder.
- Mit Alignern können fast alle Zahnfehlstellungen behandelt werden. In bestimmten Fällen sind jedoch feste Zahnspangen notwendig und sinnvoller.
Die Entscheidung für oder gegen Aligner ist auch eine Preisfrage. Während die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für feste, sichtbare Zahnspangen übernimmt, ist dies bei Alignern leider nicht der Fall. Die Kosten hängen vom Schweregrad, der Behandlungsdauer und der Art der gewünschten Korrektur ab. Private Versicherungen übernehmen die Kosten bei Kindern normalerweise, bei Erwachsenen je nach Versicherung und Tarif. Ausschlaggebend sind immer Ihre spezifischen Bedürfnisse, die einen angemessenen Kostenvoranschlag mitbestimmen.
Sollte für Sie nur eine unauffällige Zahnkorrektur in Frage kommen, bieten wir Selbstzahlern eine individuelle Finanzierungsoption mit festgelegten Raten an.
Für die Behandlung mit Alignern wird auf Grundlage der vorausgegangenen diagnostischen Auswertungen der Kiefermodelle, Röntgenbilder und Fotos und natürlich der klinischen Untersuchung, eine digitale Behandlungssimulation (bei Invisalign: Clincheck) erstellt. In dieser Simulation wird festgelegt, welche Zähne wohin bewegt werden sollen. Ganz entscheidend ist dabei der zeitliche Ablauf der einzelnen Schritte, denn es können nicht alle Zähne gleichzeitig bewegt werden. Anhand dieser Bewegungsabläufe wird auch berechnet, an welchen Zähnen und in welcher Form Attachments notwendig sind.
Anhand der Behandlungssimulation können dem Patienten die Bewegungsabläufe erklärt und das angestrebte Behandlungsziel gezeigt werden.
Auf Grundlage der Behandlungssimulation werden schließlich alle Aligner im 3D-Druckverfahren produziert. Aligner sind sequenziell, d.h. sie bauen wie ein Daumenkino aufeinander auf. Jeder Aligner soll die betreffenden Zähne in eine bestimmte Position bewegen, von der aus sie mit dem nächsten Aligner weiterbewegt werden. Es hängt vom Alter und der Compliance des Patienten, dem Gebisszustand und der individuellen Reaktionsbereitschaft des Gewebes ab, mit welchem zeitlichen Abstand die Aligner gewechselt werden. Normalerweise erfolgt der Wechsel in regelmäßigen Abständen von 7 bis 14 Tagen, um die Zähne Schritt für Schritt in die gewünschte Position zu bringen.
Beim Aufdrücken auf die Zähne verformen sich die Aligner ganz leicht. Aufgrund der flexiblen Materialeigenschaften bewegen sie sich in ihre ursprüngliche Form zurück. Durch diese Rückstellwirkung werden die Zähne bewegt.
Diese sanfte Art der Begradigung gestaltet sich so schonend, dass kaum Beschwerden auftreten. Die Aligner können zum Essen oder für die tägliche Zahnpflege ohne Weiteres herausgenommen werden und sind rundherum alltagstauglich.
Wie nach jeder kieferorthopädischen Behandlung ist die Stabilisierung der Zahnstellung am Ende der aktiven Behandlung essenziell. Dies kann entweder mit herausnehmbaren Apparaturen oder festsitzenden Retainern erfolgen.
Attachments sind kleine dreidimensionale Formen mit Flächen, Kanten und Rundungen aus Kunststoff, die auf die Zahnaußenflächen geklebt werden. Sie dienen einerseits der möglichst festen Verankerung der Aligner auf den Zähnen und zum anderen der Kraftübertragung bei der Zahnbewegung.
Attachments sind nicht vorgefertigt, sondern werden für jeden Patienten individuell hergestellt. Dazu wird eine Schablone mit Hohlformen (sog. Template) mit zahnfarbenem Füllungskunststoff (Composite) befüllt und auf die vorbereiteten und versiegelten Zähne gegeben. Der Kunststoff wird ähnlich wie beim Kleben von Brackets mit UV-Licht ausgehärtet.
Normalerweise werden alle Attachments zu Beginn der Behandlung, also beim Einsetztermin der ersten Schiene geklebt. Es kommt aber auch vor, dass Attachments erst im Laufe der Behandlung ergänzt oder vorzeitig wieder entfernt werden.
Attachments schränken nicht beim Essen oder bei der Mundhygiene ein. Je nach Position und Größe können sie aber sichtbar sein, vor allem wenn sie auf den oberen Eck- oder Schneidezähnen sind.
Zähne tendieren dazu, nach erfolgreicher Neuausrichtung in ihre Ursprungsposition zurückzuwandern, insbesondere, wenn das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen ist. Es liegt jedoch im Patienteninteresse, das mühsam erreichte Ergebnis dauerhaft zu halten.
Wie nach jeder kieferorthopädischen Behandlung ist die Stabilisierung der Zahnstellung am Ende der aktiven Behandlung essenziell. Dies kann entweder mit herausnehmbaren Apparaturen oder festsitzenden Retainern erfolgen. Welcher Stabilisator für Sie am besten geeignet ist, entscheiden wir im individuellen medizinischen Kontext gemeinsam mit Ihnen. Näheres hierzu erfahren Sie unter Zahnspangenarten.